40 Jahre Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft e.V.

Am 10. Mai 1979 wurde in einer Feierstunde im Städtischen Museum die Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft e.V. gegründet. Ausgegangen war die Initiative vom Gerstäcker-Biographen Thomas Ostwald, der seitdem 1. Vorsitzender der Gesellschaft ist. Eine Gruppe von Gerstäcker-Enthusiasten war der Meinung, dass man ein Medium haben müsse, um etwas vom Leben und Werk Gerstäckers zu vermitteln.

Gemeinsam sammelte man Material, wobei zunächst ein wesentlicher Punkt darin bestand, die verstreut lagernden Materialien aus verschiedenen Archiven nach Braunschweig zu holen. Ein besonders willkommener Beitrag waren die in Hamburg liegenden Briefe Gerstäckers an seinen Freund Adolf Hermann Schultz, den „lieben Herzensfreund“. Unter diesem Titel konnten die Briefe später veröffentlicht werden.

Als ein Brief an die im Stadtarchiv entdeckte Enkeltochter Mädy Blaeser-Gerstäcker in Südafrika beantwortet wurde, erlebte die Gerstäcker-Forschung eine Sternstunde. Die Gerstäcker-Enkeltochter reiste persönlich nach Deutschland, um Manuskripte, Briefe und Aufzeichnungen Gerstäckers zu überbringen. Weitere Kontakte entstanden weltweit zu Gerstäcker-Forschern, allen voran ist hier Professor Clarence Evans zu nennen, der Nestor der Gerstäcker-Forschung.

Durch die 2016 erfolgte Schließung des Museums ist für die Gerstäcker-Forschung ein herber Rückschlag erfolgt. Die internationale Begegnunsstätte mit einem umfangreichen Archiv aller bekannten Gerstäcker-Materialien aus den verschiedenen Sammlungen, deutschlandweit verstreut, waren hier in Kopien rasch zugänglich. Dazu kam die Sammlung der Werke Gerstäckers, die hier von den Zeitschriftenabdrucken über die erste Buchausgabe bis zur Ausgabe letzter Hand ebenfalls rasch zugänglich waren. Leider weigerten sich die Verantwortlichen der Stadt Braunschweig, das Museum fortzuführen. So wurde eine einmalige Einrichtung zerschlagen, die Exponate in alle Welt verstreut. Für uns, die Mitglieder der Gesellschaft, unverständlich. Aber unsere Forschungsarbeit nebst Publikationen geht weiter. In den nächsten Monaten wird die vollständige Ausgabe letzter Hand als eBook-Ausgabe zugänglich sein.


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